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Spam, Phishing, Junk Mail – so erkennen Sie üble Betrüger-Mails

Spam, Phishing, Junk Mail – so erkennen Sie üble Betrüger-Mails
klaus.mueller

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Zehntausende Telekom-Nutzer sollen eine Abmahnung zahlen, weil sie angeblich ein Redtube-Video angesehen haben. Ein Rechtsanwalt behauptet, ich müsse 32.87 Euro über Paypal nachzahlen, und Magdy Haak fordert unverhohlen Geld für einen angeblichen Download des Films Non Stop.

Jeden Tag landen Millionen Spam-, Phishing- und Junk-Mails in Postfächern – gemeinsam ist allen der unangenehme Inhalt. Aber wie erkenne ich betrügerische E-Mails? Wir zeigen fünf Tipps, die Junk-Mails von seriösen Mails unterscheiden.

Unser Beispiel: Mahnung per Anwalt über 37,32 und ungedecktes Konto

Im Junk-Mail-Ordner landet ein Schreiben, angeblich von einem Anwalt, der eBay vertritt. Mein Konto sei nicht gedeckt, ich soll den fehlenden Betrag unverzüglich überweisen. Zusätzlich werden 37,32 Euro für die Kanzlei fällig. Kontaktdaten gibt es in einer ZIP-Datei. Ignoriere ich die Mail, werden angeblich Gericht und Schufa eingeschaltet. Und jetzt?

Im ersten Moment jagt die Mail Schrecken ein. Bei genauerem Hinsehen bleibt nicht viel übrig.

1. Absendername und E-Mail überprüfen

Seriöse Anbieter wie Amazon, eBay, die Bahn oder Banken senden ihre Mails von einer Domain ab. Die Handelsplattform eBay etwa verschickt von der Domain @ebay.de und nennt sich selbst auch eBay. Die Bahn etwa schickt ihre Infos über die Domain @bahn.de und nennt sich auch bahn.de oder bahn.bonus-Service.

Der Absender dieser Junk-Mail nennt sich allerdings vielsagend Anwalt Ebay GmbH und schickt E-Mails von der Adresse a-krammer@online.de – verdächtig und wenig vertrauenerweckend. Absender und Mail-Adresse finden Sie bei den roten Pfeilen.

2. Betreff unter die Lupe nehmen

Der Betreff betrügerischer Mails ist häufig reißerisch und soll Angst machen. Einige Beispiele:

  • Automatische Lastschrift konnte nicht durchgeführt werden 22.07.2014
  • Bezgl. Ihres illegalen Downloads von Non-Stop‏
  • Ausgleich der stornierten Zahlung Ihrer Bestellung

In unserem Beispiel zeigt der grüne Pfeil den Betreff.

3. Ein verdächtiger Anhang, komische Links

Spam-Absender schicken die Mails nicht zum Vergnügen. Meistens wollen die Betrüger einen Trojaner verbreiten, Daten von Nutzern sammeln oder viele Besucher auf eine Seite leiten. Damit das gelingt, muss der Nutzer mehr tun, als nur die Mail öffnen.

Deshalb: Öffnen Sie keine Anhänge von verdächtigen E-Mails. Darin befinden sich oft Trojaner, die eine Hintertür für den Betrüger aufmachen. Auch Links sollten Sie vorsichtig sein. Falls Sie sich nicht sicher sind, wohin der Link führt, fahren sie mit der Maus auf den Link. Im linken unteren Eck zeigt der Browser jetzt die Adresse an.

Links können gefährlich werden, wenn Sie auf gefälschte Seiten führen. Die Webseite mag zwar genauso aussehen wie die der heimischen Bank, greift aber lediglich Ihre Login-Daten ab. Der schwarze Pfeil zeigt den verdächtigen Anhang.

4. Inhalt und Anrede unklar, Rechtschreibung abenteuerlich

Junk-Mails gehen an zehntausende Empfänger. Dementsprechend schwammig sind Anrede und Text. Zusätzlich findet man häufig Rechtschreibfehler im Text. In dem blauen Rahmen finden Sie mehrere Fehler und Unklarheiten. Sollte etwa ihr Stromanbieter sich per Mail bei Ihnen melden, finden Sie darin Kunden- oder Vertragsnummer.

Wichtig: Kein seriöses Unternehmen fragt Sie nach persönlichen oder vertraulichen Daten per Mail und verschickt solche auch nicht per Mail. PINs, Geburtsdaten, Kontaktdaten oder dergleichen werden persönlich oder per Brief kommuniziert.

5. Noch nicht klar? Wählen Sie einen anderen Weg

Wenn Sie nach diesen Kriterien noch Zweifel haben, gehen Sie den anderen Weg zurück. Bei Amazon ist angeblich eine Forderung offen oder die Bahn will Geld von Ihnen? Im Zweifelsfall können Sie das einfach unter Ihrem jeweiligen Kundenkonto überprüfen und auch klären. Indem Sie die entsprechende Webseite direkt aufrufen und nicht den Link in einer E-Mail wählen, landen Sie auch sicher bei eBay und Co.

Außerdem können Sie leicht überprüfen, ob auch andere die gleiche dubiose E-Mail erhalten haben: Eine Google-Suche nach “Anwalt Ebay GmbH” liefert unzählige Foreneinträge mit Hinweisen auf die Junk-Mail. Auch eine Suche nach dem ersten Absatz des Textes bringt zum gleichen Schluss.

Trotzdem: Junk-Mail-Ordner regelmäßig überprüfen

Übrigens: Obwohl gute Mail-Dienste die nervigen Mails aus dem Postfach verbannen, sollten Sie als Nutzer von geschäftlichen E-Mails den Junk-Mail-Ordner trotzdem überprüfen. Laut einem Urteil des Landgerichts Bonn muss man bei einem E-Mail-Konto mit aktiviertem Spamfilter täglich nachsehen, ob sich nicht eine wichtige Nachricht im Müll verloren hat.

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