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Stronghold Crusader 2: Wie eine Burg in der Brandung

Jan-Hendrik Fleischer

Jan-Hendrik Fleischer

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Stronghold Crusader 2 ist die Fortsetzung des gleichnamigen Echtzeitstrategie-Spiels aus dem Jahr 2002. Der Spieler muss eine Burg errichten, sie vor anstürmenden Armeen beschützen und die feindliche Basis zerstören. Man kann allein gegen den Computer spielen, gegen menschliche Gegner antreten oder sich mit Freunden gegen den Computer verbünden. Softonic erhielt auf der diesjährigen Gamescom einen ersten Einblick in eine frühe Vorab-Version.

Stronghold Crusader 2 wirkt wie eines von vielen Aufbau-Strategie-Spielen: Der Spieler errichtet sein Lager, sammelt an grünen Oasen Rohstoffe ein und baut inmitten der Wüste nach und nach immer bessere Gebäude. Schließlich gilt es, mit einer Armee die Siedlungen des Feindes zu zerstören.

Stronghold Crusader 2: Wie eine Burg in der Brandung

Der Unterschied zu vielen sehr ähnlich gelagerten Strategiespielen ist Verzicht. Es gibt keine Magie, keine Priester, keine Drachen, Hexen oder dergleichen. Die Spielumgebung ist möglichst eng an das Mittelalter angelehnt und beschränkt sich auf Waffen, Truppen und Gebäude, die es so auch tatsächlich gegeben hat.

„Wie Stronghold Crusader, nur besser“

Im Gespräch mit Softonic hat Produzent Paul Harris hervorgehoben, dass Stronghold Crusader 2 im Kern dasselbe Spiel wie Stronghold Crusader geblieben ist. Es ist an den technischen Stand der Zeit angepasst und erhält neue Einheiten mit einer verbesserten Spielbalance.
Zu den Neuerungen zählen beispielsweise Bodentruppen, die nicht mehr mit ihren Waffen wie Schwertern oder Pfeilen an der feindlichen Burgmauer kratzen, sondern zur Spitzhacke greifen und so Stück für Stück die Mauer zerlegen.

Hinzu kommen mächtige Waffen, etwa ein Pfeilkatapult, das ein gewaltiges Bündel an Pfeilen auf den Feind niederprasseln lässt. In der gezeigten Vorab-Version war diese Waffe noch zu stark. Nur ein Schuss durchbrach eine dichte Feindlinie. Bis zur Fertigstellung will man die Zerstörungskraft aber noch anpassen.

Zu den neuen Einheiten zählt ein getarnter Saboteur, der sich ungesehen per Wurfhaken über feindliche Mauern schwingt und von innen das Burgtor öffnen kann – ein gewaltiger taktischer Vorteil für eine anstürmende Armee.

Ausgewogene Spielbalance für Angriff und Abwehr

Darüber hinaus gibt es für jede offensive Einheit eine passende Antwort. Im Vorgänger haben berittene Bogenschützen im feindlichen Lager verheerenden Schaden angerichtet, weil ihnen kaum eine Einheit folgen konnte. Solche Unausgewogenheiten sollen in Stronghold Crusader 2 nicht vorkommen. Dafür sorgt beispielsweise eine berittene Spurteinheit, die für kurze Zeit sehr schnell große Distanzen überwinden und schnelle Angreifer abfangen kann.

Strategen sind in Stronghold Crusader 2 gut beraten, zu offensiven Einheiten die passenden Verteidiger in der Hinterhand zu haben.

Skirmish-Modus

Neben der Offline-Kampagne können Burgherren im Skirmish-Modus gegen bis zu sieben andere Spieler antreten. Das können computergesteuerte Feinde oder menschliche Konkurrenten oder Mitstreiter sein. Computergelenkte Gegner haben ihre eigene Charakteristik. Manche treten aggressiver auf, andere sorgen für regen Handel und Rohstoffnachschub.

Der Spieler kann sich die Stärken und Schwächen der Computer-KI zunutze machen und sich per Diplomatie starke Kriegs- oder Handelspartner suchen. Die Computer-Gegner verfolgen allerdings ihre eigenen Ziele und sollen den Spieler auch hintergehen können.

Auszeichnungen für den erfolgreichen Burgbauer

Der Skirmish-Modus funktioniert nicht im heimischen Netzwerk per WLAN, sondern ausschließlich online über Steam. Ebenfalls über Steam kann man Kontakt zu anderen Spielern aufnehmen und Steam-Achievements sammeln.

3D-Grafik mit wenig Schnickschnack

Grafisch unterscheidet sich Stronghold Crusader vom Vorgänger vor allen Dingen durch die 3D-Ansicht. Man kann die Kamera drehen, ins Geschehen hinein- oder herauszoom. Wettereffekte haben sichtbare Auswirkungen auf das eigene Lager. Tornados verwandeln mit ihren runden Wirbeln geschwind ganze Gebäudezeilen in eine Trümmerlandschaft.

Trotz der 3D-Grafik errichtet man neue Gebäudezeilen oder Mauern über ein Raster in acht Richtungen. Eine beliebig drehbare Ausrichtung ist nicht vorgesehen. Allerdings kann man Mauern mit natürlichen Hindernissen wie Bergen verbinden.

Etwas grob wirken noch die Figuren. Auch die Gebäude kommen an Detailfülle zumindest in der gezeigten Vorab-Version nicht an aktuelle Stratgiespiele wie Company of Heroes oder Command & Conquer heran.

Ausblick: Traditionsreiches Strategiespiele für Burg- und Mittelalter-Fans

Stronghold Crusader 2 erfindet das Strategiespiel nicht neu, sondern bedient die treue Crusader-Fanbasis mit einem eng an den Vorgänger angelehnten Spiel. Behutsame Änderungen versprechen zusammen mit den neuen Einheiten in vertrauter Umgebung viele neue Spielstunden. Dazu dürfte besonders der Skirmish-Modus zählen.

Etwas grob wirkt die Grafik. Der Funktionsumfang ist nicht gewachsen. Gerade der Verzicht ist ein Tribut an Spielveteranen und belohnt die Kernspieler des Vorgängers mit einem puren Strategiespiel, das wie gehabt im Mittelalter spielt und dieser Umgebung die Treue hält.

Stronghold Crusader 2 erscheint voraussichtlich im März 2014, sofern die Entwickler grünes Licht geben.

Jan-Hendrik Fleischer

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