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Risiken und Schutzmaßnahmen für die PC-Grippe

Cristina Vidal

Cristina Vidal

  • Aktualisiert:

Die modernen Schreckgespenster für Computernutzer nennt man meist in einem Atemzug: Viren und Trojaner, gefolgt von Spyware, Hacker und Phishing. Leider handelt es sich dabei nicht immer nur um Gespenster oder Panikmache, denn es gibt tatsächlich reale Gefahren.

Der beste Schutz gegen Viren besteht nach wie vor, neben einem guten Antivirusprogramm, aus den Millionen grauer Zellen, die gelegentlich so etwas wie gesunden Menschenverstand produzieren. Und dieser rät vielen Nutzer, sich als erstes ein Programm mit Echtzeit-Schutz zu installieren.

Sobald so ein digitaler Wachhund Alarm schlägt, fängt man den unerwünschten Eindringling an der virtuellen Tür ab und verpasst ihm den Fußtritt ins virtuelle Nichts. Zuvor hat man allerdings bereits die erste Schlacht verloren: Die Gefahr bereits vor dem Eintritt des virtuellen Scharmützels an der Haustür zu vermeiden.

Denn Antivirusprogramme sind alles andere als ein hundertprozentiger Schutz. So wie man bei Minustemperaturen nicht im Unterhemd herumläuft, so sollte man Antiviren nicht die Hauptlast der Gefahrenabwehr überlassen. Das digitale Pendant zu warmer Kleidung im Winter bilden dabei einfache Verhaltensweisen und grundlegende Kenntnisse darüber, wie der Rechner sich infiziert und wie man sich schützt.

Als Software getarnte Viren

Bedauerlicherweise gibt es immer wieder Nutzer, deren Lieblingsbeschäftigung die wahllose Verbreitung von Viren und Trojaner zu sein scheint.

Ob der Autor eines Virus höchstpersönlich oder ein Vireneinkäufer die Schadsoftware verbreiten: Es gibt eine Menge attraktiver Zielinformationen wie Kreditkartendaten und Ähnliches, welche die kriminelle Energie eines Trojaner-Verteilers anregen.

Ansteckung durch:

  • Download von EXE-Dateien über P2P-Software, dem beliebtesten Infektionsherd.
  • Softwaredownloads von nicht vertrauenswürdigen Seiten.
  • Start von Programmen aus Mailanhängen, über die man nicht vorab informiert ist, oder die ein böswilliger Kontakt geschickt hat.

Vorbeugung durch:

  • Checken: Alle P2P-Donwloads schickt man am besten sofort durch das Antivirus-Programm. Software mit wenigen Quellen, mit einem ungewohnten Icon und mit ungewöhnlicher Größe (zu groß oder zu klein) sollte man generell misstrauisch begegnen.
  • Misstrauen: Programme lädt man am Besten von vertauten Seiten herunter. Beispielsweise vom Hersteller, von Softonic oder ähnlichen bekannten Seiten. Dabei sollte man überprüfen, ob die besuchte Seite auch wirklich die originale Seite ist und keine Kopie.
  • Nachfragen: Im Zweifelsfall fragt man den Absender der Mail nach dem Ursprung der Software und verzichtet bei einer nicht überzeugenden Antwort auf die Ausführung.

Infizierte Dateien

Viren haben die dumme Angewohnheit, sich wie wild zu vermehren und dabei die gesamte Umgebung zu infizieren. Einmal ausgeführt, steckt eine infizierte Datei alles in Reichweite an.

Ansteckung durch:

  • Annahme und Ausführen von Dateien eines nicht vertrauenswürdigen Rechners, beispielsweise eines gemeinschaftlich genutzten WG-PCs oder eines PCs von Nutzern, die wahllos P2P benutzen
  • Download von Programmen aus dubiösen Quelle im Internet

Vorbeugung durch:

  • Misstrauen: Nur der eigenen Sicherheit vertrauen und alles analysieren, auch wenn es von Freunden oder Kollegen kommt.
  • Sichere Downloads: Downloads bei vertrauenswürdigen Quellen oder direkt beim Hersteller

USB-Sticks / Speicherkarten

Wurden die Disketten früher mit Vorliebe zur Verbreitung von Viren benutzt, so sind es heute die USB-Sticks und Speicherkarten, die alle verwendeten PCs infizieren.

Ansteckung durch:

  • Nutzung infizierter Wechselmedien, die automatisch starten

Vorbeugung durch:

  • Deaktivierung des automatischen Starts von externen Laufwerken und Wechselmedien. Diese Datenträger sollten immer erst in der Exploreransicht geöffnet werden.
  • Safer Stick: Vorsicht mit bereits auf mehreren PCs eingesetzten USB-Sticks.

Lokale Netzwerke

Rechner in lokalen Netzwerken sind besonders gefährdet. Hat sich nämlich ein Virus in das Netzwerk eingeschlichen, legt es unter Umständen das ganze Netz lahm. Meist nutzt man lokale Netzwerke zum bequemen Datentausch und für den Zugriff auf Festplattenbereiche der angeschlossenen Computer. Oft opfert man dabei ein wenig Sicherheit zugunsten eines vermeintlich höheren Komforts.

Ansteckung durch:

  • Natürliche Verbreitung innerhalb eines intern ungeschützten Netzwerks: Der einzelne Rechner ist nach draußen gewappnet, akzeptiert aber alle internen Transfers.
  • Ausführen einer infizierten Datei in einem anderen Rechner, der über das Netzwerk mit dem eigenen verbunden ist.

Vorbeugung durch:

  • Lokale Wachposten: Auch im Netzwerk sollten die Sicherheitsschranken innerhalb des Netzes Alarm schlagen.
  • Passwörter und Rechtevergabe innerhalb des lokalen Netzes dämmen die Verbreitung von Viren ein.

Fehler und Lücken im Programm (Exploits, Backdoors…)

Oft liegt das Problem bei einer Infektion nicht an einem ungesicherten Rechner, sondern in den benutzten Systemen selbst. Hacker finden immer mal Schleichwege über Programmfehler, erlangen Zugang auf einen Rechner und deponieren dort Schadsoftware.

Der Internet Explorer ist so ein Beispiel. Wenn man dazu noch in undurchsichtigen Webangeboten surft, fängt man sich so einiges an virtuellem Ungeziefer ein.

Ansteckung durch:

  • Verzicht auf die Installation aktueller Sicherheitspatches, beispielsweise für Windows.
  • Nutzung veralteter Programmversionen, die eventuelle bekannte Fehler und Lücken enthalten.

Vorbeugung durch:

  • Aktualisieren: Regelmäßiges Aufspielen aller Updates sowohl für das Betriebssystem als auch für einzelne Programme.
  • Verzicht auf unsichere Uralt-Software: Der Dienst Secunia PSI hilft Nutzern beispielsweise, das eigene Gefahrenpotential durch veraltete Programmen zu analysieren.
  • Sichere Software nutzen, beispielsweise auf den Internet Explorer verzichten und lieber zum Mozilla Firefox greifen.

Die lieben Mitmenschen

Selbst der vorsichtigste Nutzer ist machtlos, wenn er jeden an seinen Rechner lässt.

Ansteckung durch:

  • Freunde und Bekannte, die den eigenen Rechner nutzen dürfen und die elementaren Sicherheitsregeln nicht beachten.

Vorbeugung durch:

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