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iOS 7: Zwei Mal zahlen für die gleiche App?

Markus Kasanmascheff

Markus Kasanmascheff

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Liebäugeln Sie mit der Umstellung Ihres iPhones auf das Betriebssystem iOS 7? Dabei sollten Sie bedenken, dass Sie Updates für manche Apps möglicherweise nur gegen eine Gebühr laden können.

Drei Monate nach der ersten Präsentation wurde iOS 7 nun offiziell am Markt eingeführt. Doch nach der Euphorie über das neue Apple-Betriebssystem stellt sich auch ein gewisses Maß an Ernüchterung ein. Denn bisher waren erforderliche Updates für installierte Apps kostenlos. Diesmal allerdings kommen auf den User möglicherweise Kosten zu.

iOS 7: Zwei Mal zahlen für die gleiche App?

Weshalb?

Aus technischen Gründen: iOS 7 ist nicht einfach nur ein Update seines Vorgängers iOS 6, sondern wurde fast vollständig neu programmiert. Vor allem grafisch haben sich viele Elemente verändert. Das macht auch eine Neuprogrammierung der Apps erforderlich – ein großer Aufwand für die Entwickler, dessen Kosten sie zum Teil an die Kunden weitergeben.

Diejenigen, die bereits eine App für iOS 6 erworben haben, werden im Fall eines Updates also eventuell abermals zur Kasse gebeten.

Natürlich hat diese Nachricht für viel Unmut bei den Nutzern gesorgt. Noch ist nicht klar, welche Anbieter Kosten für eine Aktualisierung erheben werden. Sicher ist indes, dass es Updates geben wird, die mit Ausgaben verbunden sind.

Aus der Sicht der Entwickler

Man kann den Anbietern kaum vorwerfen, für den Mehraufwand einen finanziellen Ausgleich fordern. Die Entwickler sitzen in einer Zwickmühle: Entweder sie verärgern ihre Kunden und bitten diese erneut zur Kasse. Oder sie arbeiten gänzlich ohne Entgelt – für einen Freiberufler genau so schwierig wie für eine Firma, die das Gehalt ihrer Programmierer bezahlen muss.

Wenig praktikabel erscheint die dritte Möglichkeit hingegen, nämlich auf ein Update der Apps zu verzichten. Denn so fügen sich die Apps mit dem alten Icon und ihrem überholten Design unzureichend in die grafische Oberfläche ein und dümpeln im Betriebssystem herum.

Aus der Sicht von Apple

Genauso wenig kann man Apple einen Vorwurf machen. Kontinuierliche Innovation ist nun einmal Teil der technischen Welt – damit geht eben auch ein rascher Produktwechsel einher.

Kostenpflichtige Anwendungs-Updates sind auch nicht neu. Neue Generationen von großen PC-Programmen, beispielsweise von  Photoshop, der Creative Suite oder dem Office-Paket kosten stets Geld. Schließlich handelt es sich auch hier um neue Software.

Die Updates der Apps für iOS 7 sind zu großen Teilen dem Design geschuldet und nicht immer mit neuen Funktionen und Features verbunden.

Aus Sicht der Benutzer

Die Gründe für eine Kostenbeteiligung des Kunden an den Updates mögen triftig sein. Doch haben sich die Nutzer über die Jahre hinweg an kostenlose Updates gewöhnt. Wenn der Nutzer nach unzähligen kostenlosen Updates nun plötzlich zur Kasse gebeten wird, sorgt das für Widerwillen – umso mehr dann, wenn er besonders viele oder sehr teure Updates laden muss.

Was sollte Apple tun?

Das könnte unangenehme Folgen haben für Apple. Entwickler und Anwender zu verprellen kann sich als Wettbewerbsnachteil herausstellen.

Eine Möglichkeit für den Handy-Riesen wäre, sich an den Kosten für die Aktualisierung der Apps zu beteiligen.

Denn unzufriedene Kunden könnten zur Konkurrenz abwandern – vor allem zu Googles Android – und das neue iOS-Betriebssystem stünde obendrein in einem schlechten Licht da.

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Unzufriedene Nutzer könnten von Jailbreak Gebrauch machen, der es bei iOS 7 allerdings unmöglich macht, nach einem Diebstahl das Handy aus der Ferne zu sperren. Oder illegale Dienst wie Pirat iTunes nutzen, das bis dato nur in China existiert. Letzteres ermöglicht, Programme ohne Jailbreak illegal aufs iPhone herunterzuladen. Allesamt Konsequenzen, die Apple tunlichst vermeiden sollte.

Sind Sie bereit, zu zahlen, um Ihre Anwendungen zu aktualisieren? Oder denken Sie, die Verantwortung für die Misere sollen die Entwickler oder Apple selbst übernehmen?

Markus Kasanmascheff

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