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Das müssen Sie bei der Datensicherung beachten

Das müssen Sie bei der Datensicherung beachten
Fabrizio Ferri-Benedetti

Fabrizio Ferri-Benedetti

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Backups sind wie der tägliche Morgensport. Die Sicherung ist wichtig, aber kaum jemand kümmert sich mit Vorliebe darum. Wir haben uns das Nutzerverhalten angesehen und geben nützliche Tipps zu Backups: Wie teilt man die eigenen Daten am Besten ein und welche Tools gibt es für die verschiedenen Kategorien?

Backups dienen der Sicherheit der eigenen Daten. Für den Fall, dass Daten vom Rechner gestohlen werden oder verloren gehen sollten, sichert man sie an einem anderen Ort nocheinmal.

Nutzer vernachlässigen Backups

Allerdings bleibt dem Nutzer die Sicherung selbst überlassen. Für viele zu viel Aufwand: Laut der jährlichen Umfrage von BackBlaze haben 30 Prozent aller Computernutzer noch nie ein Backup ihres eigenen Rechners gemacht, und nur zehn Prozent sichern täglich. 93 Prozent haben die Kopien nur lokal gespeichert. 46 Prozent verlieren jedes Jahr Daten.

30 Prozent aller Computernutzer verzichten auf Backups (Quelle).

In der gleichen Umfrage heißt es, 2016 würden 36 Prozent ihre Daten in der Cloud hinterlegen. Doch viele Nutzer haben Bedenken dagegen. Gemäß dem 2013er der Cloud Security Alliance ist die Furcht vor Datenverlust in der Cloud der zweithäufigste Vorbehalt.

Backups im 21. Jahrhundert: in und aus der Cloud

Wer keine Bedenken hat, speichert die Daten bequem in der Cloud und auf dem Handy. Vordergründig betrachtet sind Backups damit überflüssig geworden, denn selbst wenn der PC aufgibt, sind die Dokumente außerhalb synchronisiert und damit wiederherstellbar. Andererseits sollte man die Gefahr durch Hacker nicht ausblenden.

Die vier Stufen des Backup

Die Daten auf dem Computer lassen sich anhand von Wichtigkeit, Bedeutung und Zugriffshäufigkeit gut in vier Kategorien unterteilen.

Die vier Datenkategorien beim Backup

Kategorie I: Wesentliche Daten (Identität)

In diese Kategorie fallen die wichtigsten Daten der digitalen Identität. Dazu gehören Passwörter, Zertifikate und digitale Signaturen, Verschlüsselungen sowie andere persönliche Kennungen. Ohne diese Daten kann der Nutzer auch nicht auf die verfügbaren Geräte zugreifen. Verheerend ist der Verlust von Passwörtern, besonders dann, wenn eine Verschlüsselung im Spiel ist.

Software und Vorgehensweisen für Kategorie I

Daten aus Kategorie I kann man natürlich manuell speichern. Doch bequemer geht es mit Programmen, die Passwörter und Profile verwalten. Wir empfehlen:

  • Dashlane, einen Passwort-Manager für PC, Mac und Smartphone
  • LastPass, ein Passwortmanager für Browser
  • Google Chrome mit aktivierter Datensynchronisierung
  • MozBackup (Windows), für Firefox-Backups – einschließlich Passwörtern
  • Anleitung zum Backup von Zertifikaten und digitalen Signaturen auf Windows

Kategorie II: Aktive Daten

Die zweite Kategorie umfasst Daten, die aktuell oder kurzfristig von hoher Bedeutung sind. So zum Beispiel die Magisterarbeit eines Studenten, eine Kunden-Datenbank oder der Quellcode eines Programms in der Entwicklung. Von solchen Daten gibt es meist mehrere Versionen, die ab und an wiederhergestellt werden müssen. Oft ist zudem ein Zugriff von verschiedenen Geräten aus notwendig.

Software und Vorgehensweisen für Kategorie II

Dafür eignen sich Programme, die Daten in der Cloud ablegen. Besser noch, wenn ein automatisiertes Programm herkömmliche Kopien anlegt:

  • Dropbox, eine Anwendung zur Datenspeicherung in der Cloud
  • Google Drive, eine Alternative zu Dropbox, ideal für Android-Geräte
  • SkyDrive, eine Lösung von Microsoft, integriert in Office 2013 und Windows 8
  • Cobian Backup, ein Backup-Programm als ideale Ergänzung zu Dropbox
  • SpiderOak, ein sehr umfassendes Backup-Programm, das immer mehr Fans findet

Kategorie III: inaktive Daten

Weniger wichtige Daten wie Fotos, Videos und alte E-Mails, aber auch gespeicherte Gespräche in WhatsApp und Skype sowie Favoriten speichert man manuell oder automatisch. Der Nutzer verwendet sie nur selten, aber sie sind immer noch wichtig für den Besitzer.

Software und Vorgehensweisen für Kategorie III

Viele entscheiden sich für manuelles Kopieren dieser Daten. Besser ist jedoch eine Kombination aus regelmäßigem Kopieren, Dateimanagement und Wiederherstellungs-Anwendungen, insbesondere bei Mobiltelefonen.

  • Cobian Backup und BitReplica eignen sich, um regelmäßig Kopien der Dateien anzulegen
  • Mit aktivierter Synchronisierfunktion sind Flickr, Facebook und Google Plus ideal, um Fotos zu sichern
  • iCloud ist eine integrierte Backup-Lösung in der Cloud bei iPhone und iPad (iOS)
  • Die Lösungen von IFTTT ermöglichen eine Sicherung der Daten vieler Webanwendungen

Kategorie IV: Funktionsdaten – Betriebssystem und Anwendungen

Backups vom Betriebssystem und den installierten Anwendungen sowie deren Einstellungen – von den Passwörtern abgeshen –  sind weniger dringend. Viele Benutzer unterlassen das sogar gänzlich. Wenn das System nicht mehr funktioniert oder beschädigt ist, beeinflusst das die Daten der Ebenen ein bis drei in der Regel nicht. Einzig deren Wiederherstellung wird schwieriger, aber nicht unmöglich.

Software und Vorgehensweisen für Kategorie IV: Am gebräuchlichsten ist neben einer Datensicherung das Erstellen eines Systembackups. Das ermöglicht die Systemwiederherstellung zu einem früheren Zeitpunkt.

Eine Festplattenpartition ermöglicht die Systemwiederherstellung ohne Auswirkungen auf Dokumente.

Mit Time Machine für Mac und Systemwiederherstellung bei Windows liefern die Hersteller auch entsprechende Werkzeuge gleich mit. Weitere Tools von Drittanbietern bieten zusätzliche Funktionen.

Original-Artikel auf Spanisch von Softonic-Redakteur Fabrizio Ferri-Benedetti.

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