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avast! 2014: Welche Zukunft haben Antivirenprogramme?

avast! 2014: Welche Zukunft haben Antivirenprogramme?
Fabrizio Ferri-Benedetti

Fabrizio Ferri-Benedetti

  • Aktualisiert:

Die Antiviren-Software avast! 2014 wurde heute veröffentlicht. Wir haben die neueste Version des bekannten Sicherheitsprogramms unter die Lupe genommen. Und uns die Frage gestellt: Welche Zukunft haben Antivirenprogramme ?

Antivirus heute: veränderte Vorzeichen

In den letzten Jahren hat sich in puncto Computersicherheit für den Privatanwender vieles verändert: Betriebssysteme werden immer sicherer, Nutzer greifen verstärkt auf Webanwendungen zurück, die keine Installation benötigen.

Herkömmliche Viren attackieren in der Hauptsache veraltete Systeme – das ist gerade in Ländern der Fall, in denen Software-Piraterie häufig ist und Systeme seltener aktualisiert werden. Das macht die Rechner anfällig und öffnet Malware Tür und Tor.

Weltweite Suchen für das Wort “Antivirus” (Daten von Google Trends)

Doch bereits den Abgesang auf die Antivirenprogramme anzustimmen, wäre verfrüht – gerade angesichts des großen Erfolgs der kostenfreien Varianten. avast! hat stets einen guten Riecher dabei bewiesen, die Erwartungen der Nutzer zu erfüllen.

Eine neue Oberfläche für neue Zeiten

avast! ist wahrscheinlich eines der Antivirenprogramme, das sein Aussehen am stärksten verändert hat – mit fünf einschneidenden Veränderungen in fünf Jahren.

Die neue Oberfläche lehnt sich an Windows 8 an

Die neue Oberfläch lehnt sich an die Quadrate von Windows 8 an. Dies haben sich die Entwickler offenbar vom Wettbewerber AVG abgeschaut. Die Proportionen, das Aussehen, die Farben und Symbole sowie die minimalistischen Icons erinnern eher an eine Webseite. Was sich indes nicht verändert hat ist die Vorliebe von avast! für riesige Fenster. Diese sind für Netbooks und andere Geräte mit kleinen Bildschirmen kaum darstellbar.

Abgespeckt: weniger Suchmodule und Speicherbedarf

Bei avast! 2014 fällt die geringe Anzahl an Schutzmodulen auf. Die nämlich haben sich von acht bei der Vorgängerversion auf nur noch drei reduziert. Nämlich File System Shield für Chat und P2P, Mail- und Web-Shield, unter das auch Skripte fallen. Damit kommt die aktuelle Version mit einem deutlich schlankeren Aufbau daher.

Nur drei statt bisher acht Schutzmodule

Zugleich hat sich der Speicherbedarf reduziert: Eine  vollständige Installation benötigt nur noch 60 MB statt der 120 MB beim Vorgänger. Es gibt auch ein kompaktes Installationsprogramm, das alle Dateien von der avast!-Webseite herunterlädt.

Globale Statistiken

Nutzern, die neugierig auf Statistiken sind, widmet die neue Version einen kompletten Menüpunkt. Dort finden sich sämtliche Funde, abgewehrte Angriffe Aufzeichnungen und ein Überblick über den Systemstatus.

Spannendes Detail: Weltkarte mit durchschnittlichen Angriffen

Ein schönes Detail ist auch die Weltkarte. Die stellt dar, wo in der Welt die Nutzer wie viele Angriffe abwehren mussten. Das erinnert ein wenig an den Spiele-Client von Steam.

Mehr Sicherheit gegen Bezahlung

Zudem hat avast! einen Shop eingebaut, in dem der Käufer kostenpflichtige weitere Sicherheitsmodule bestellen kann. Dieser modulare Aufbau ähnelt dem von mobilen Anwendungen.

Im Shop kann der Kunde kostenpflichtige Zusatzmodule erwerben

Wie sieht die Zukunft von avast! aus?

Das erste, das dem Nutzer von modernen Antivirenprogramm auffällt: Die eigentliche Antivirenfunktion ist bei avast! 2014 zwischen einer Vielzahl von weiteren Funktionen versteckt. Der Scanner verbirgt sich hinter einem kleinen Lupen-Symbol.

Die Scanfunktion verliert im gleichen Maß an Bedeutung wie die traditionelle Malware. Künftig werden sich moderne Antiviren-Programme ganz neuen Herausforderungen anpassen müssen. Denn die neuen Betriebssystemen bringen Sicherheitssysteme via Software und Hardware schon mit. Windows 8 zum Beispiel ist mit Security Essentials (Defender) ausgestattet.

Das eigentliche Antivirenprogramm ist bei avast! 2014 gut versteckt

In avast! deutet sich dieser Trend an: Die Versionen für Desktop-Rechner und Mobilgeräte werden weiter miteinander verschmelzen. Die von der Software geschützten Geräte werden verstärkt miteinander kommunizieren, ein Schwerpunkt wird auf der Browsersicherheit liegen. Das Antivirenprogramm wird gänzlich auf dem Cloud-Server liegen, wo auch die meisten der Scans ablaufen werden. avast! wird zunehmend eher wie ein Plugin funktionieren denn wie ein echter Client. Die Auswirkungen für den Benutzer werden hingegen minimal sein. Die Software wird vor allem dort ansetzen, wo sich der Nutzer am meisten aufhält: im Browser.  Der klassische Scanner wird weiter an Boden verlieren.

Und die Bezahlmodule? avast! dürfte so etwas wie einen Laden für Apps einrichten. Damit kann sich der Nutzer dann für geringe Kosten sein eigenes, individuelles Antivirenprogramm zusammenstellen – etwa so wie bei aktuellen Zeichenanwendungen für Tablets, bei denen man sich verschiedene Zeicheninstrumente hinzukaufen kann. Damit wendet sich avast! von der bisherigen Kostenlos-Strategie ab, kann aber zahlungswilligen Kunden auch Mehrwert bieten.

Was halten Sie von der neuen avast!-Version? Schreiben Sie uns einen Kommentar.

Originalartikel auf Spanisch

Fabrizio Ferri-Benedetti

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