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10 Jahre Skype: Die Telefon-Revolution

10 Jahre Skype: Die Telefon-Revolution
Wolfgang Harbauer

Wolfgang Harbauer

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Die Telefonie- und Chat-Software Skype gehört für viele zur Grundausstattung auf dem PC. Mehr als 300 Millionen Nutzer führen monatlich Telefon- oder Videogespräche über Skype. Heute feiert die VoiP-Software ihren 10. Geburtstag. Wir blicken zurück auf die Software, die das Telefonieren am Rechner revolutioniert hat.

Tauschbörse als Geburtshelfer

Die Ursprünge von Skype gehen auf das Programmierer-Team von KaZaa zurück – eine berühmt-berüchtigte P2P-Software zum Download von Musik und Filmen. Die Skype-Gründer, der Däne Janus Friis und der Schwede Niklas Zennström, programmieren vor 10 Jahren die neue Telefonie-Software basierend auf dieser Peer-to-Peer-Technologie. Das verrät auch der Name: Skype ist eine Abkürzung für Sky Peer to Peer.

Mit der ersten Beta-Version von Skype telefoniert man von PC zu PC, mehr Funktionen bietet die Software nicht. Das Programm-Logo ist in einem mehr oder weniger attraktiven Pink-Ton gehalten.

Als nächstes führt Skype kostenpflichtige Telefongespräche von PC auf das Festnetz ein. Im Lauf der Zeit ändert das Programm-Logo die Farbe, bis man sich schließlich für das bekannte blaue Skype-Symbol entscheidet.

Installationsfenster von Skype 0.90 Beta, 0.97, 1.0 y 1.4, mit verschiedenen Farben

Und dann kam Video

2005 erscheint die Version 2.0 von Skype, die erneut eine Revolution auslöst: Die Software unterstützt jetzt Videotelefonate, ein völlig überarbeitetes Design macht die Bedienung noch einfacher.

Diese Version kommt dem heutigen Erscheinungsbild von Skype schon sehr nahe.

Skype 2.0 bietet neben Telefon- und Videogespräche auch Chat-Nachrichten mit Smileys, Dateiübertragung, Gruppenchat, SMS und personalisierte Avatare.

eBay steigt ein

Im September 2005 kauft die Internet-Verkaufsplatteform eBay Skype für 2,5 Milliarden Dollar. Die Gründer von Skype konzentrieren sich daraufhin auf einen Video-Streaming-Dienst namens Joost, der allerdings nicht sonderlich erfolgreich ist.

Wirtschaftlich kann Skype in den folgenden Jahren nicht überzeugen: Die Firma macht Millionenverluste, und eBay muss eingestehen, den Wert von Skype überschätzt zu haben.

Skype wird sozialer

Skype wird mit Version 3.1 noch sozialer. Ab Mai 2006 erlaubt die Software so genannte Skypecasts, Gruppengespräche für bis zu zehn Personen gleichzeitig.

Allerdings wird dieser Service schon im September 2008 aus Qualitätsgründen wieder eingestellt.

Mit der neuen Funktion Skype Find kann man nach Unternehmen suchen und direkt anrufen. Skype Find wird nach Version 5.2 wieder eingestellt.

Die Suche nach Skype-Nutzern ist zu diesem Zeitpunkt weit weniger eingeschränkt als heute. User können andere Nutzer nach Kriterien wie Alter, Region, Geschlecht oder Sprache finden.

Fokus auf Videotelefonie

2008 kommt es zum Bruch zwischen eBay und den Gründern. Friis und Zennström verlassen das Unternehmen.

Der neue Chef Josh Silverman setzt den Fokus auf die Videotelefonie. Skypecast und SkypeFind werden eingestellt, während die Version 4.0 von Skype nun auch Videotelefonate in HD bietet.

Programmoberfläche von Skype 4.0

Mit Skype 4.1 kann man jetzt auch den eigenen Bildschirminhalt mit dem Gesprächspartner teilen. Ab 2009 verbindet man sich per Skype über öffentliche Hotspots kostenpflichtig mit dem Internet. Dieser Skype Access-Service ist mittlerweile unter dem Namen Skype WiFi bekannt.

Skype Access in Skype 4.1 für Windows

Skype wird mobil

2010 wagt Skype den Sprung auf mobile Geräte. Zuerst erscheint eine Version für Android, es folgen Skype für iPhone und iPad. Zunächst kann man mit diesen Apps nur telefonieren, Videotelefonate bietet die iPhone-Version erst Ende 2010, die Android-Ausgabe erst im Juni 2011.

Videotelefonat auf einem Android-Tablet

Doch das ist noch nicht das Ende: Mittlerweile läuft Skype auf PCs, Macs, Linux-Rechnern, mobilen Geräten, Smart-TVs und Spielkonsolen.

Microsoft steigt ein

Im Mai 2011 schlägt IT-Riese Microsoft zu und kauft Skype für 8,5 Milliarden Dollar. Skype bringt  in der Version 5.3 Video-Gruppenchats und eine Facebook-Integration mit.

Die Oberfläche von Skype 5.3

Skype ersetzt den Live Messenger

Ende 2012 wird bekannt, dass Skype das beliebte Chat-Programm Windows Live Messenger ersetzen wird. Ab jetzt kann man sich auch mit seinem Microsoft-Konto bei Skype einloggen. Das Skype-Design passt sich nach und nach der Windows-8-Optik an.

Microsoft-Suchmaschine Bing wird optional mit Skype zusammen installiert

Die Zukunft?

In nur 10 Jahren hat Skype die Kommunikation der Menschen weltweit revolutioniert. Die Software verbindet Millionen Nutzer miteinander – und das völlig kostenlos. Trotz ihrer bewegten Vergangenheit ist Skype immer noch die VoiP-Software für viele Plattformen.

Wie es weitergeht mit Skype? Das Programm muss nun beweisen, dass es den Messenger komplett ersetzen kann. Auch muss sich die Software weiterhin gegen direkte Konkurrenz mit Facebook, WhatsApp oder Line durchsetzen. Es bleibt spannend. Herzlichen Glückwunsch, Skype!

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